Zum Inhalt springen

Kosten einer Kapitalgesellschaft (GmbH & UG)

Die Gründung einer Kapitalgesellschaft, sei es einer GmbH oder UG, ist mit gewissen Kosten verbunden. Woraus sich diese ergeben, mit welchen Gründungs- und laufenden Kosten einer GmbH oder UG du rechnen musst und worauf du darüber hinaus achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

Autor: Timm Westmark
Unternehmer

1. Warum fallen Kosten an?

Sowohl bei einer GmbH als auch bei einer UG handelt es sich um Kapitalgesellschaften. Diese können nicht einfach beim Gewerbeamt angemeldet werden, sondern durchlaufen einen bestimmten Gründungsprozess, durch den an verschiedenen Stellen Kosten und Gebühren anfallen. Diese können sowohl einmalig auftreten oder mehrfach im Jahr anfallen. Hier erfährst du weiteres, wie man eine Firma gründet.

2. Welche Kosten fallen bei der Gründung einer UG oder GmbH an?

Die Holding ist keine eigene Rechtsform, du kannst das „haltende“ Unternehmen (die Holding) ganz einfach als Kapitalgesellschaft – UG, GmbH oder AG – gründen. Hierfür ist kein spezieller Notarvertrag notwendig, Unternehmenszweck der Gesellschaft ist dann „Die Verwaltung eigenen Vermögens und der Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen sowie alle damit zusammenhängenden und den Gesellschaftszweck fördernden Geschäfte“.

Notarkosten

Wie bereits erwähnt, fallen zur Gründung von Kapitalgesellschaften gewisse unvermeidbare Zahlungen an. Hierzu zählen auch die Kosten eines Notars, die bereits ganz am Anfang anstehen. Die Höhe der Kosten ist davon abhängig, wie viele Gesellschafter und Geschäftsführer dein Unternehmen hat. Diese Kosten könnt ihr im Umkehrschluss wiederum unter euch aufteilen. Auch kommt es darauf an, ob du dich für das Erstellen eines Gesellschaftsvertrags entscheidest, oder auf das Gründen nach Musterprotokoll zurückgreifst. In jedem Fall solltest du bei der Gründung jedoch mit ca. 600€ Beurkundungskosten sowie ca. 100€ für die Anmeldung beim Registergericht rechnen.

Gebühren für die Eintragung ins Handelsregister

Jede GmbH oder UG wird in das Handelsregister eingetragen, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Zuständig hierfür ist das Amtsgericht deiner Stadt/ deines Ortes. Dies kannst du ganz schnell im Internet ausfindig machen. Die Kosten für die Eintragung belaufen sich in der Regel auf 150€.

Aufgepasst! In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl an Betrugsvorwürfen bezüglich gefälschter Bescheide stark erhöht.

Eröffnungsbilanz

Deine Firma wurde nun gegründet. Jetzt muss die Eröffnungsbilanz durch einen Steuerberater durchgeführt werden. Hierfür werden ca. 130€ fällig. Ein Tipp: Sprich mit deinem Steuerberater und frage ihn, ob er die Eröffnungsbilanz mit dem Jahresabschluss durchführen kann. Dies ist in einigen Fällen möglich und spart dir damit auch Geld.

Gebühren des Gewerbeamts

Du benötigst eine Gewerbeanmeldung, sobald du die Tätigkeit deines Unternehmens aufnehmen möchtest. Diese entrichtest du bei deiner Gemeinde entweder online oder schriftlich. Diese Gebühren liegen hier zwischen 30€ bis 50€.

Addiert man alle Posten, so kommt man auf einen Betrag von ca. 1.000€, den du für deine Gründung parat haben solltest. Die Höhe der Kosten hängt von vielen individuellen Faktoren ab, nicht zuletzt von den Notarkosten, da diese noch am ehesten variieren. Diese richten sich maßgeblich nach der Anzahl der Gesellschafter deines Unternehmens und ob du dich für einen umfangreichen und ausführlichen Gesellschaftsvertrag entscheidest.

3. Wie hoch sind die laufenden Kosten einer GmbH oder UG?

Kommen wir nun zu den laufenden Kosten deines Unternehmens. Hier spielen Faktoren wie beispielsweise die Art des Gewerbes, die Höhe der Miete und der Gehälter eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund soll es hier nur um anfallende Fixkosten gehen, die unabhängig von der Unternehmensgröße sind und im Allgemeinen entstehen.

IHK

Ist das Unternehmen im Handelsregister eingetragen, so ist eine Mitgliedschaft bei der IHK Pflicht. Daher zahlst du mit deiner GmbH oder der UG auch regelmäßige Beiträge an die IHK. Der Beitragssatz berechnet sich nach dem Gewerbeertrag/ Gewinn und liegt bei Kapitalgesellschaften, die einen Gewinn von bis zu 50.000€ erwirtschaften, jährlich bei 100€.

Rundfunkbeitrag

Den allseits „beliebten“ Rundfunkbeitrag kennen viele bereits aus ihrem privaten Haushalt. Als Unternehmen bist du jedoch genauso zur Abgabe des Beitrags verpflichtet. Allerdings ergeben sich hier gewisse Unterschiede: Bei privaten Haushalten, also bei dir daheim, wird für die Wohnung in Gänze gezahlt. Im Unternehmen richtet sich die Höhe des Betrags wiederum nach der Anzahl der Mitarbeiter. Der Berechnung liegt ein 10-Stufen Modell zu Grunde: Bei 0 bis 8 Beschäftigten zahlst du einen monatlichen Beitrag von aktuell 6,12€. Bei 9 bis 19 Mitarbeitern werden wiederum 18,36€ pro Monat fällig.

Transparenzregister

Neben den obigen, laufenden Kosten musst du auch eine Gebühr zur Führung im Transparenzregister einkalkulieren. Diese wird jährlich fällig und beläuft sich auf 11,47€ netto.

Versicherung

Richtig versichert zu sein ist nicht nur als Privater, sondern auch als Unternehmer enorm wichtig. Welche Versicherungen sinnvoll sind und welche du wiederum nicht benötigst, hängt maßgeblich von deiner Tätigkeit ab. Grundsätzlich empfehlen Versicherer mindestens eine Betriebshaftpflichtversicherung, die bei Schadensersatzansprüchen deiner Kunden einspringt und dich absichert. Ist dein Unternehmen frisch gegründet und weist noch einen geringen Umsatz und wenig Mitarbeiter vor, kannst du im Schnitt mit 40€ bis zu 100€ monatlicher Versicherungskosten rechnen. Möchtest du dich genauer darüber informieren, welche Versicherungssummen auf dich zukommen, dann empfehlen wir dir einen Blick auf die Website von Hiscox. Der Vorteil: Hier findest du für fast jede Berufsgruppe ein passendes Angebot!

Kontoführungsgebühren

Ein Posten, der häufig in Vergessenheit gerät, sind die Kontogebühren deiner Bank. Je nach Finanzdienstleister können die Angebote und Kosten variieren. In der Regel bewegen sich die monatlichen Tarife zwischen 5€ und 30€. Sind die Kontoführungskosten besonders günstig oder entfallen diese gar, solltest du hier besser zweimal hinsehen: Häufig werden in solchen Konstellationen beispielsweise Gebühren für jede Zahlung fällig oder für weitere Dienstleistungen wie das Nutzen/ Beantragen von Kreditkarten erhoben. Diese „versteckten“ Kosten sind häufig höher als ein vergleichbares Angebot mit anfänglich höheren Kontoführungsgebühren, weshalb ein aufmerksamer Vergleich angebracht ist.

Buchhaltung

Regelmäßig erledigt und bearbeitet eine Software die Buchhaltung sowie das Rechnungswesen deines Unternehmens. Es gibt verschiedene Anbieter, die je nach deinem Bedarf den Schwerpunkt auf verschiedene Funktionen legen.

Bei einem guten Programm können die jährlichen Kosten zwischen 180€ und 250€ liegen. Halte hier die Augen nach Sonderangeboten für Neukunden offen, diese werden regelmäßig von vielen Software-Unternehmen angeboten und sparen dir anfangs etwas Geld!

Steuerberater

Der Steuerberater erledigt nicht nur die Eröffnungsbilanz, sondern auch den Jahresabschluss. Die Kosten hängen hier vom Umsatz ab sowie von den Leistungen, welche die Steuerkanzlei noch zusätzlich für dich übernimmt. Dies kann beispielsweise das Verbuchen der Rechnungsbelege oder weitere Beratungsleistungen sein. Für den einfachen Jahresabschluss kannst du mit ca. 500€ pro anno rechnen.

Fazit zu den Kosten einer GmbH & UG

Du siehst also, dass du nicht nur die Gründungskosten im Blick behalten musst, sondern auch die laufenden Gebühren und Beträge einkalkulieren solltest. Anhand der genannten Posten wirst du bemerkt haben, dass sich die Höhe der Zahlungen nach vielen individuellen Faktoren richtet, beispielsweise der Größe des Unternehmens, Art und Umfang des produzierenden Gewerbes, der Anzahl der Buchungen und Transaktionen sowie verschiedenster Beratungs- und Serviceleistungen durch den Steuerberater. Der Kostenumfang kann im ersten Moment durchaus einschüchternd wirken, sollte dich aber in keinem Fall vom Gründen abhalten. Schließlich generierst du mit deinem Unternehmen auch Umsätze, die zumindest mal die laufenden Kosten decken und bald auch einen Gewinn ermöglichen. Sieh es als Investition in dich, dein Vorhaben und letztendlich deine Zukunft an und lass dich bloß nicht entmutigen.