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Timm Westmark

Timm Westmark

Unternehmensformen

9 Vorteile einer GmbH

by Timm Westmark 16. Juni 2022
9 Vorteile einer GmbH

Die GmbH gehört zu den beliebtesten Unternehmensformen Deutschlands.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich jährlich tausende Unternehmen für die Gründung der eigenen GmbH entscheiden. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Vorteile die GmbH so beliebt machen und durch welche Besonderheiten du am besten hiervon profitieren kannst!

Die Vorteile einer GmbH im Überblick
  1. Beschränkte Haftung
  2. Das Image der GmbH
  3. Steuervorteile
  4. Angestellter bei der eigenen Firma
  5. Flexibilität
  6. Gestaltungsspielraum
  7. Beteiligung von Investoren
  8. Einfache Organisation und Übersicht
  9. Holding Struktur
1. Die beschränkte Haftung

Die Frage, inwieweit wer haftet, spielt bei der Auswahl der Gesellschaftsform eine tragende Rolle.

Die GmbH hat den Vorteil, dass du als Gesellschafter grundsätzlich nicht mit deinem Privatvermögen zur Haftung herangezogen wirst. Du haftest nur mit dem Vermögen, welches du in die GmbH eingebracht hast. Hierfür ist die Stammeinlage von 25.000 € vorgesehen, sie dient in genau solchen Fällen als Sicherheit. Außerdem muss der Betrag nicht auf einmal geleistet werden, denn die Zahlung der Hälfte des Stammkapitels, also 12.500 €, reicht zur Gründung einer GmbH aus.

Dennoch solltest du bedenken, dass du als Geschäftsführer in bestimmten Fällen trotzdem haften kannst: Eine Haftung trifft dich nämlich dann, wenn du eine Sorgfaltspflicht verletzt hast und diese zu einem Nachteil der Firma führt. Allerdings ist bei der GmbH die Grenze zur persönlichen Haftung im Vergleich zum Einzelunternehmen deutlich höher, weshalb du grundsätzlich in Haftungsangelegenheiten mit dieser Gesellschaftsform eher geschützt bist.

2. Das Image der GmbH

Sowohl in Deutschland als auch international hat die GmbH einen hohen Stellenwert, wenn es um Geschäftsbeziehungen zu anderen Unternehmen und Kredibilität geht.

Die GmbH steht einerseits symbolisch für Vertrauenswürdigkeit und andererseits faktisch für finanzielle Sicherheit, die durch das Stammkapital gewährleistet wird. Dies kann besonders in der Anfangszeit deines Unternehmens hilfreich sein, da Lieferanten und Vertragspartner um die Sicherheit einer GmbH wissen. Auch wenn es um die Vergabe von Krediten geht, ist für die Bank eine GmbH ein gern gesehener Partner.

3. Steuervorteile einer GmbH

Wie hoch der steuerliche Vorteil tatsächlich ist, hängt auch von der Größe des Unternehmens ab. Während das Vorurteil kursiert, eine GmbH lohne sich im Vergleich zum Einzelunternehmen eher weniger, sieht es in der Realität anders aus: Der Steuersatz mag anfangs bei der GmbH höher sein, sobald sich das Volumen des Gewinns jedoch vergrößert, ist das Einzelunternehmen jedoch nicht wirtschaftlicher als die GmbH. 

Welche Steuern zahle ich nun als GmbH?

Hier sind insbesondere drei Arten von Steuern zu nennen, die im folgenden näher ausgeführt werden: Die Besteuerungen einer GmbH bestehen aus der Körperschaftssteuer, der Gewerbesteuer und der Kapitalertragssteuer.

Körperschaftssteuer

Die Körperschaftssteuer, die juristische Personen wie eine GmbH oder AG entrichten müssen, kann als Äquivalent zur Einkommenssteuer von natürlichen Personen gesehen werden. Hierbei ist die Körperschaftssteuer häufig jedoch geringer als die Einkommenssteuer. Die Körperschaftssteuer wird auf die Gewinne der GmbH erhoben und beläuft sich auf 15%.

Gewerbesteuer

Die Gewerbesteuer ist die zweite wichtige Steuer, die du im Zusammenhang mit der GmbH kennen solltest. Sie wird besonders im Hinblick auf die Gemeinden relevant, denn diese bestimmen über die Höhe der Gewerbesteuer, da sie ihnen auch zugutekommt.

Die Berechnung der Gewerbesteuer ergibt sich aus zwei Faktoren: Der Steuermesszahl und dem Gewerbesteuerhebesatz.

Die Steuermesszahl ist ein fester Wert von 3,5%, während der Gewerbesteuerhebesatz von der Gemeinde bestimmt wird und zwischen 200 und 900 Prozent liegt. Wie hoch der Hebesatz in deinem Ort ist, kannst du ganz einfach bei der Gemeinde erfragen. Die Gewerbesteuer berechnet sich nun aus dem Gewinn der GmbH, der Steuermesszahl von 3,5% sowie dem Gewerbesteuerhebesatz.

Ein Beispiel, um dir die Rechnung zu verdeutlichen:
In Paderborn beträgt der Gewerbesteuerhebesatz aktuell 417 %. Nimmt man einen Gewinn von 100.000 € wird nun folgendermaßen die Höhe der Gewerbesteuer berechnet:
100.000 x 0,035 x 4,17 = 14.595 €. Du siehst also, dass die Gewerbesteuer ziemlich nah an 15 % des Gewinns grenzt. Diese Prozentanzahl wird in Deutschland als Richtwert bei der Gewerbesteuer herangezogen.

Kapitalertragssteuer

Aus der Körperschaftssteuer und der Gewerbesteuer ergibt sich für deine GmbH ein Steuersatz von rund 30%.

Solltest du dich jedoch am Jahresende auf eine Gewinnausschüttung mit deinen Gesellschaftern geeinigt haben, so ist Vorsicht geboten: Auf die Auszahlung wird eine Kapitalertragssteuer in Höhe von 25% fällig. Du gibst bei der Ausschüttung also nochmals ein Viertel des Gewinns an den Fiskus ab. An dieser Stelle kommt es häufig zu einem Vergleich mit dem Spitzensteuersatz von Einzelunternehmen, der bei 45 % liegt. Unserer Meinung werden hier aber Birnen mit Äpfeln verglichen. Der Fokus bei vielen Gründern liegt nach unserer Einschätzung zu sehr auf der Endbesteuerung. Vielmehr sollte hier jedoch auf die besonderen Vorteile einer GmbH, wie die eigene Anstellung und beispielsweise dem Erwerb von Firmenfahrzeugen sowie der betrieblichen Altersvorsorge, geachtet werden, die ihrerseits wiederum steuerliche Vorzüge bringt.

4. Angestellter bei der eigenen Firma

Eine GmbH bringt ebenfalls berufliche Vorteile mit sich: Denn du kannst Angestellter deines eigenen Unternehmens sein und entsprechendes Gehalt beziehen.

Die Höhe des Gehalts kannst du selbst oder in Absprache mit deinen Gesellschaftern bestimmen, dir sind an dieser Stelle kaum Grenzen gesetzt, sofern es die Einkünfte der GmbH zulassen.

Hier liegt der Vorteil insbesondere in der Kombination aus der Gewinnausschüttung und dem persönlichen Steuersatz, da du durch verschiedene Auszahlungsmodelle den Gewinn der Firma bspw. senken kannst oder die Gewinnausschüttung und die Einkünfte so anpasst, dass du am Ende des Jahres von einem besonders günstigen persönlichen Steuersatz profitierst.

Weiter kannst du als Angestellter deiner eigenen Firma durch eine betriebliche Altersvorsorge oder weitere Vergütungen einen Vorteil ziehen und somit alle Benefits, wie das Auto-Leasing, deiner kombinierten Stellung als Inhaber und Angestellter herausholen.  

5. Flexibilität

Heutzutage sind Lebens- und Jobsituationen deutlich schnelllebiger und dynamischer und erfordern daher oft eine rasche Reaktion.

Die GmbH bietet dir hierfür eine optimale Lösung, die sich an deine persönlichen Lebensumstände flexibel anpasst. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die GmbH als juristische Person eigenständig ist und somit auch ohne dein persönliches, direktes Handeln weiterbesteht. Hierfür musst du natürlich gewisse Vorkehrungen treffen.

Um die Aussage zu veranschaulichen, ein kleines Beispiel: Nehmen wir an, du sehnst dich nach zehn Jahren als geschäftsführender Gesellschafter nach einer Veränderung. Nun hast du die Möglichkeit, deinen Geschäftsführerposten entweder vollkommen auf- oder an einen Nachfolger zu übergeben, der sich dann weiterhin um das Tagesgeschäft kümmert, während dir weiterhin die Option bleibt, als Gesellschafter an den Gewinnen beteiligt zu bleiben und bei den wichtigsten Punkten mitentscheiden zu können. Es bleibt dir auch unbenommen, deine Anteile in Gänze zu verkaufen und dich ganz neuen Ideen und Pfaden zuzuwenden.

6. Gestaltungsspielraum

Besonders bei der Gründung einer GmbH kommt dir ein relativ weiter Spielraum zugute. Du kannst den Inhalt und die Struktur des Gesellschaftsvertrags nach deinen Lebensumständen und Vorstellungen anpassen. Es liegt also in deinem Ermessen, wie die Firma aufgebaut wird.

Relevant wird dieser Spielraum vor allem dann, wenn mehrere Geschäftsführer oder Gesellschafter an der GmbH beteiligt sind. Durch den Gesellschaftsvertrag hast du die Möglichkeit, von Beginn an Vereinbarungen diesbezüglich zu treffen, die durch die Beurkundung beim Notat für alle Parteien bindend sind.

Konfliktsituationen und Zerwürfnisse sind anfangs für die Gründungsmitglieder zwar schwer vorstellbar und nicht vorherzusehen, können sich aber mit der Zeit immer wieder ergeben, weshalb es ratsam ist, feste Grenzen und Rahmenbedingungen für die Gesellschafter und unter den Geschäftsführern, wenn es mehr als einen gibt, zu setzen. Spannungen werden so vermieden und können effizienter gelöst werden.

7. Beteiligungen und Investoren

Sich bei der Unternehmensform für eine GmbH zu entscheiden macht nicht nur bei der Gründung mit mehreren Gesellschaftern Sinn, sondern eignet sich auch hervorragend für die spätere Einbeziehung von Investoren.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich auch StartUps häufig für die Gründung einer GmbH entscheiden. Geldgeber haben so die Möglichkeit, in das Unternehmen zu investieren, während sie im Gegenzug Anteile an dem Unternehmen erhalten.

Andersherum kann dein Unternehmen sich ebenfalls in andere Firmen einkaufen. Die (Um-) Verteilung von Anteilen ist bei einer GmbH also relativ einfach gehalten und für Investoren sowie im Falle, dass du selbst investieren willst, die simpelste Lösung.

8. Einfache Organisation und Übersicht

Eine GmbH hat den Vorteil, dass sie als Unternehmen nach festen Mustern organisiert ist. Die Firma ist also in Geschäftsführer, Prokuristen, Gesellschafter und angestellte Mitarbeiter aufgeteilt. Hinzu kommen bei der reinen Organisation noch der Jahresabschluss und die Bilanzierung.

Zugegeben, diese Themen können auf den ersten Blick schwierig und komplex aussehen. Während man die Tragweite dieser Organisation zwar nicht unterschätzen sollte, so bleibt der Aufbau dieser Struktur bei allen GmbHs gleich und lässt sich entsprechend reproduzieren.

In anderen Worten: Hast du erst einmal das Prinzip hinter dem Aufbau einer GmbH verstanden, dann bleibt es immer beim selben Schema. Dies ist vor allem dann praktisch, wenn du zwei Geschäftsbereiche trennen willst.

Ein Beispiel: Du bist Inhaber einer Marketingfirma und möchtest nun auch Immobilien erwerben. Hierbei handelt es sich jedoch um zwei verschiedene Tätigkeitsfelder, weshalb die Trennung in zwei oder mehrere Unternehmen ratsam ist. Und die Gründung jeder weiteren GmbH wird dir umso einfacher fallen, da das Prinzip – wie oben veranschaulicht – das gleiche „nur in grün“ ist.

9. Holding-Struktur

Der finale und vielleicht auch wichtigste Vorteil einer GmbH liegt in der Möglichkeit der Gründung einer Holding-Struktur.

Denn die GmbH muss nicht nur operativ tätig sein, sondern sie kann auch als Holding, also Muttergesellschaft anderer Firmen, bestehen. Eine Holding wird als nicht selbst operierende GmbH beschrieben, deren Aufgabe aus dem Halten und Verwalten von Beteiligungen an anderen Unternehmen, den Tochterfirmen, besteht.

Der Zweck einer solchen Struktur liegt meist darin, mehrere Geschäftsbereiche zu organisieren. So kann das Tochterunternehmen weitgehend eigenständig handeln, während sie jedoch aus einer „Zentrale“, der Holding, verwaltet wird. Hierbei ist die günstige Versteuerung von Gewinnen der Tochterunternehmen besonders attraktiv, denn 95% dieser Gewinne müssen eben nicht versteuert werden, wodurch die finanziellen Ressourcen und Rücklagen für andere Projekte eingesetzt werden können.

In der Praxis gewinnst du mit der GmbH als Holding also einen großen Handlungsspielraum und hast die Möglichkeit, mit den Gewinnen weitere Unternehmen aufzubauen.

Zusammenfassung & Fazit

Die Entscheidung für die GmbH als Unternehmensform besticht also neben den steuerlichen Vorteilen vor allem durch die übersichtliche Struktur, die dir als Gründer dennoch genügend Flexibilität und Gestaltungsspielraum ermöglicht, um dynamisch auf Veränderungen reagieren zu können und dabei noch die Sicherheit in Haftungsfragen zu haben.

Besonders Neugründer profitieren vom guten Ruf der GmbH – egal ob in Verbindung mit Geschäftspartnern oder Kreditgebern. Sobald du einmal das Prinzip hinter der Organisation der GmbH durchblickt hast, wird dir der Aufbau weiterer Firmen einfacher fallen, auch wenn es sich hierbei um GmbHs mit einer Holding-Struktur handelt. Die GmbH bietet dir letztlich vor allem die Möglichkeit, die Art deiner Beteiligung nach deinen Vorstellungen anzupassen.

Worauf du bei der Gründung einer GmbH achten solltest und welche Kosten bei einer GmbH auf dich zukommen, erfährst du in unseren anderen Artikeln.

16. Juni 2022 0 comment
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GründenUnternehmensformen

Kosten einer Kapitalgesellschaft (GmbH & UG)

by Timm Westmark 10. Juni 2022
Kosten einer Kapitalgesellschaft (GmbH & UG)

Die Gründung einer Kapitalgesellschaft, sei es einer GmbH oder UG, ist mit gewissen Kosten verbunden. Woraus sich diese ergeben, mit welchen Gründungs- und laufenden Kosten einer GmbH oder UG du rechnen musst und worauf du darüber hinaus achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

1. Warum fallen Kosten an?
Sowohl bei einer GmbH als auch bei einer UG handelt es sich um Kapitalgesellschaften. Diese können nicht einfach beim Gewerbeamt angemeldet werden, sondern durchlaufen einen bestimmten Gründungsprozess, durch den an verschiedenen Stellen Kosten und Gebühren anfallen. Diese können sowohl einmalig auftreten oder mehrfach im Jahr anfallen. Hier erfährst du weiteres, wie man eine Firma gründet.
2. Welche Kosten fallen bei der Gründung einer UG oder GmbH an?

Die Holding ist keine eigene Rechtsform, du kannst das „haltende“ Unternehmen (die Holding) ganz einfach als Kapitalgesellschaft – UG, GmbH oder AG – gründen. Hierfür ist kein spezieller Notarvertrag notwendig, Unternehmenszweck der Gesellschaft ist dann „Die Verwaltung eigenen Vermögens und der Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen sowie alle damit zusammenhängenden und den Gesellschaftszweck fördernden Geschäfte“.

Notarkosten

Wie bereits erwähnt, fallen zur Gründung von Kapitalgesellschaften gewisse unvermeidbare Zahlungen an. Hierzu zählen auch die Kosten eines Notars, die bereits ganz am Anfang anstehen. Die Höhe der Kosten ist davon abhängig, wie viele Gesellschafter und Geschäftsführer dein Unternehmen hat. Diese Kosten könnt ihr im Umkehrschluss wiederum unter euch aufteilen. Auch kommt es darauf an, ob du dich für das Erstellen eines Gesellschaftsvertrags entscheidest, oder auf das Gründen nach Musterprotokoll zurückgreifst. In jedem Fall solltest du bei der Gründung jedoch mit ca. 600€ Beurkundungskosten sowie ca. 100€ für die Anmeldung beim Registergericht rechnen.

Gebühren für die Eintragung ins Handelsregister

Jede GmbH oder UG wird in das Handelsregister eingetragen, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Zuständig hierfür ist das Amtsgericht deiner Stadt/ deines Ortes. Dies kannst du ganz schnell im Internet ausfindig machen. Die Kosten für die Eintragung belaufen sich in der Regel auf 150€.

Aufgepasst! In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl an Betrugsvorwürfen bezüglich gefälschter Bescheide stark erhöht.

Eröffnungsbilanz

Deine Firma wurde nun gegründet. Jetzt muss die Eröffnungsbilanz durch einen Steuerberater durchgeführt werden. Hierfür werden ca. 130€ fällig. Ein Tipp: Sprich mit deinem Steuerberater und frage ihn, ob er die Eröffnungsbilanz mit dem Jahresabschluss durchführen kann. Dies ist in einigen Fällen möglich und spart dir damit auch Geld.

Gebühren des Gewerbeamts

Du benötigst eine Gewerbeanmeldung, sobald du die Tätigkeit deines Unternehmens aufnehmen möchtest. Diese entrichtest du bei deiner Gemeinde entweder online oder schriftlich. Diese Gebühren liegen hier zwischen 30€ bis 50€.

Addiert man alle Posten, so kommt man auf einen Betrag von ca. 1.000€, den du für deine Gründung parat haben solltest. Die Höhe der Kosten hängt von vielen individuellen Faktoren ab, nicht zuletzt von den Notarkosten, da diese noch am ehesten variieren. Diese richten sich maßgeblich nach der Anzahl der Gesellschafter deines Unternehmens und ob du dich für einen umfangreichen und ausführlichen Gesellschaftsvertrag entscheidest.

3. Wie hoch sind die laufenden Kosten einer GmbH oder UG?

Kommen wir nun zu den laufenden Kosten deines Unternehmens. Hier spielen Faktoren wie beispielsweise die Art des Gewerbes, die Höhe der Miete und der Gehälter eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund soll es hier nur um anfallende Fixkosten gehen, die unabhängig von der Unternehmensgröße sind und im Allgemeinen entstehen.

IHK

Ist das Unternehmen im Handelsregister eingetragen, so ist eine Mitgliedschaft bei der IHK Pflicht. Daher zahlst du mit deiner GmbH oder der UG auch regelmäßige Beiträge an die IHK. Der Beitragssatz berechnet sich nach dem Gewerbeertrag/ Gewinn und liegt bei Kapitalgesellschaften, die einen Gewinn von bis zu 50.000€ erwirtschaften, jährlich bei 100€.

Rundfunkbeitrag

Den allseits „beliebten“ Rundfunkbeitrag kennen viele bereits aus ihrem privaten Haushalt. Als Unternehmen bist du jedoch genauso zur Abgabe des Beitrags verpflichtet. Allerdings ergeben sich hier gewisse Unterschiede: Bei privaten Haushalten, also bei dir daheim, wird für die Wohnung in Gänze gezahlt. Im Unternehmen richtet sich die Höhe des Betrags wiederum nach der Anzahl der Mitarbeiter. Der Berechnung liegt ein 10-Stufen Modell zu Grunde: Bei 0 bis 8 Beschäftigten zahlst du einen monatlichen Beitrag von aktuell 6,12€. Bei 9 bis 19 Mitarbeitern werden wiederum 18,36€ pro Monat fällig.

Transparenzregister

Neben den obigen, laufenden Kosten musst du auch eine Gebühr zur Führung im Transparenzregister einkalkulieren. Diese wird jährlich fällig und beläuft sich auf 11,47€ netto.

Versicherung

Richtig versichert zu sein ist nicht nur als Privater, sondern auch als Unternehmer enorm wichtig. Welche Versicherungen sinnvoll sind und welche du wiederum nicht benötigst, hängt maßgeblich von deiner Tätigkeit ab. Grundsätzlich empfehlen Versicherer mindestens eine Betriebshaftpflichtversicherung, die bei Schadensersatzansprüchen deiner Kunden einspringt und dich absichert. Ist dein Unternehmen frisch gegründet und weist noch einen geringen Umsatz und wenig Mitarbeiter vor, kannst du im Schnitt mit 40€ bis zu 100€ monatlicher Versicherungskosten rechnen. Möchtest du dich genauer darüber informieren, welche Versicherungssummen auf dich zukommen, dann empfehlen wir dir einen Blick auf die Website von Hiscox. Der Vorteil: Hier findest du für fast jede Berufsgruppe ein passendes Angebot!

Kontoführungsgebühren

Ein Posten, der häufig in Vergessenheit gerät, sind die Kontogebühren deiner Bank. Je nach Finanzdienstleister können die Angebote und Kosten variieren. In der Regel bewegen sich die monatlichen Tarife zwischen 5€ und 30€. Sind die Kontoführungskosten besonders günstig oder entfallen diese gar, solltest du hier besser zweimal hinsehen: Häufig werden in solchen Konstellationen beispielsweise Gebühren für jede Zahlung fällig oder für weitere Dienstleistungen wie das Nutzen/ Beantragen von Kreditkarten erhoben. Diese „versteckten“ Kosten sind häufig höher als ein vergleichbares Angebot mit anfänglich höheren Kontoführungsgebühren, weshalb ein aufmerksamer Vergleich angebracht ist.

Buchhaltung

Regelmäßig erledigt und bearbeitet eine Software die Buchhaltung sowie das Rechnungswesen deines Unternehmens. Es gibt verschiedene Anbieter, die je nach deinem Bedarf den Schwerpunkt auf verschiedene Funktionen legen.

Bei einem guten Programm können die jährlichen Kosten zwischen 180€ und 250€ liegen. Halte hier die Augen nach Sonderangeboten für Neukunden offen, diese werden regelmäßig von vielen Software-Unternehmen angeboten und sparen dir anfangs etwas Geld!

Steuerberater

Der Steuerberater erledigt nicht nur die Eröffnungsbilanz, sondern auch den Jahresabschluss. Die Kosten hängen hier vom Umsatz ab sowie von den Leistungen, welche die Steuerkanzlei noch zusätzlich für dich übernimmt. Dies kann beispielsweise das Verbuchen der Rechnungsbelege oder weitere Beratungsleistungen sein. Für den einfachen Jahresabschluss kannst du mit ca. 500€ pro anno rechnen.

4. Fazit zu den Kosten einer GmbH & UG

Du siehst also, dass du nicht nur die Gründungskosten im Blick behalten musst, sondern auch die laufenden Gebühren und Beträge einkalkulieren solltest. Anhand der genannten Posten wirst du bemerkt haben, dass sich die Höhe der Zahlungen nach vielen individuellen Faktoren richtet, beispielsweise der Größe des Unternehmens, Art und Umfang des produzierenden Gewerbes, der Anzahl der Buchungen und Transaktionen sowie verschiedenster Beratungs- und Serviceleistungen durch den Steuerberater. Der Kostenumfang kann im ersten Moment durchaus einschüchternd wirken, sollte dich aber in keinem Fall vom Gründen abhalten. Schließlich generierst du mit deinem Unternehmen auch Umsätze, die zumindest mal die laufenden Kosten decken und bald auch einen Gewinn ermöglichen. Sieh es als Investition in dich, dein Vorhaben und letztendlich deine Zukunft an und lass dich bloß nicht entmutigen.

10. Juni 2022 0 comment
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Holding Gründen
Gründen

Wie gründe ich eine Holding?

by Timm Westmark 5. Juni 2022
Wie gründe ich eine Holding?

Du weißt, dass du mal mehrere Unternehmen gründen möchtest oder du führst bereits eine erfolgreiche GmbH oder AG und möchtest einen weiteren Geschäftszweig oder Niederlassung erschließen?

Dann solltest du jetzt hier aufmerksam weiterlesen, denn die Gründung einer Holding ist ein guter Weg, deine Geschäfte in eine Struktur zu bringen. Aber auch Steuervorteile spielen eine große Rolle.

1. Exkurs vorab: Was ist eine Holding?

Bevor wir mit der Gründung einer Holding fortfahren, ein kurzer Exkurs zur Holding an sich: Aufgabe der Holding ist es, Vermögen zu verwalten, darunter auch das Halten und Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen. Weitere Infos zur Definition der Holding findest du hier.

2. Also zur Gründung der Holding

Die Holding ist keine eigene Rechtsform, du kannst das „haltende“ Unternehmen (die Holding) ganz einfach als Kapitalgesellschaft – UG, GmbH oder AG – gründen. Hierfür ist kein spezieller Notarvertrag notwendig, Unternehmenszweck der Gesellschaft ist dann „Die Verwaltung eigenen Vermögens und der Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen sowie alle damit zusammenhängenden und den Gesellschaftszweck fördernden Geschäfte“.

Insgesamt gibt es vier Varianten der Holding
  1. Operative Holding: Die Operative Holding ist, wie der Name schon sagt, handelnd tätig. Die Holding übernimmt aktiv und sichtbar die Geschäftsführung, währenddessen die untergliederten Tochterfirmen nur eine unterstützende Funktion übernehmen. Sie übernehmen einzelne Teilbereiche, wie zum Beispiel die Logistik, Marketing oder Kundenspupport – wirken also wie outgesourcte Leistungen. Die operative Holding ist dann zum Beispiel der Verkäufer eines Produktes, sodass der Käufer mit den Tochterfirmen in der Regel nicht sichtbar in Kontakt kommt.
  1. Management-Holding: Diese Variante empfiehlt sich bei der Gründung einer Holding, wenn die Muttergesellschaft, die Holding, das Management, also die Steuerung und Überwachung der einzelnen untergliederten Tochterfirmen übernehmen soll. Die Tochtergesellschaften bleiben dabei unabhängig und treten, im Gegensatz zur Operativen Holding, auch außenwirksam in der Geschäftsführung auf. Ein Beispiel: Du bist im Automobilbereich tätig, ein Unternehmenszweig besteht aus dem Verkauf von Trucks, der andere aus privaten Kleinwagen. Hier kann es aus strukturellen Gründen Sinn machen, diese beiden Zweige zu trennen. Überwachen und Steuern wird dies dann deine Management-Holding.
  1. Organisatorische Holding: Wenn du überlegst, einen neuen Geschäftsbereich zu eröffnen, dies aber mit gewissen Risiken verbunden ist, kann sich die Gründung einer Organisatorischen Holding für dich lohnen. Hier kannst du den Vorteil Haftungsbegrenzung ausnutzen. Sollte dieser Unternehmenszweig fehlschlagen, musst du nur die Gesellschaft abwickeln und auflösen. Dabei gerät deine Holding-Gesellschaft und etwaige andere Tochtergesellschaften nicht ins Wanken bzw. sind davon nicht betroffen.
  1. Finanz-Holding / Vermögens-Holding: Diese Art der Holding wird oft auch als sogenannte „Spardosen-GmbH“ bezeichnet. Natürlich ist auch jede andere Art von Kapitalgesellschaft möglich. Bei Gründung dieser Variante einer Holding steht die Steueroptimierung im Vordergrund. Ziel ist es, Anteile an Unternehmen zu kaufen oder verkaufen bzw. Gewinne von diesen einzufahren. Hier sind enorme Steuervorteile möglich, vor allem wenn die Gewinne in Aktien oder andere Beteiligungen erneut investiert werden. Daher kommt auch die Bezeichnung „Spardosen-GmbH“. Welche Steuervorteile genau möglich sind und auf was zu achten ist, erfährst du hier.
  1. Strategie-Holding: Bei der Strategie-Holding steht, wie bei der Management-Holding, das Management von oben nach unten in die Tochtergesellschaften im Fokus. Dabei geht es aber vor allem um eine einheitliche Außenwirkung und -darstellung der Gesellschaften als Einheit. Ein Beispiel wäre hier die Organisation eines Franchise-Systems.

Vorteile und Nachteile bedenken

Bedenke, dass es zwar viele steuerliche und organisatorische Vorteile gibt, aber auch einige Nachteile wie hohe Kosten und Verwaltungsaufwand. Ob und welche Form der Holding sich für dich lohnt, ist eine Einzelfallentscheidung. Diese solltest du nicht leichtfertig treffen.

3. Welche Rechtsformen kann ich für die Gründung einer Holding wählen?

Du kannst für die Gründung deiner Holding bzw. dem untergliederten Tochterunternehmen alle Formen der Kapitalgesellschaften wählen, dies sind:

  • Unternehmergesellschaft (UG)
  • Limited (Ltd) – Vorbild der UG in Deutschland
  • Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
  • Aktiengesellschaft (AG)

Dabei ist es dir frei überlassen, welche Form die Holding aufweist und welche die Tochterfirma. Hier muss die Holding auch keineswegs eine „höherwertige“ Kapitalgesellschaft sein. Du kannst zum Beispiel eine „ABC Holding Ltd“ gründen, welche dann eine „ABC Operativ AG“ unter sich als Tochterfirma hat.

4. Der Ablauf der Gründung der Holding

Chronologisch gesehen muss zunächst die Holding gegründet werden. Hier kannst du als Person Gesellschafter sein. Die Holding kannst du auch als UG gründen, obwohl die Tochtergesellschaft als AG oder GmbH gegründet wurde.

Ist die Holding gegründet, wird nun die Tochtergesellschaft gegründet. Dies kann übrigens in einem Abwasch an einem einzigen Notartermin durchgeführt werden. Nun gründet deine Holding die Tochterfirma, deine Holding ist dann Gesellschafterin der Tochtergesellschaft. Dies mag zunächst verwirrend klingen, aber eine Kapitalgesellschaft ist auch nichts anderes als eine Person (juristische Person), somit kann auch sie Träger von Rechten und Pflichten sein wie ein Mensch (natürliche Person).

Wenn du sowohl die Holding als auch die Tochtergesellschaft als GmbH gründest, ist beides mal ein Stammkapital von 25.000 Euro notwendig. Hier musst du allerdings keinesfalls direkt 50.000 Euro auf den Tisch legen, denn das Stammkapital für die Tochtergesellschaft übernimmst ja nicht du als natürliche Person, sondern deine Holding-Gesellschaft als juristische Person.

Du zahlst also das Stammkapital in deine Holding, diese zahlt dann ihr Stammkapital an der Tochterfirma. Es ist zudem ausreichend, dass nur die Hälfte des Stammkapitals sofort geleistet wird. Es reichen also 12.500 Euro pro GmbH. Somit ist es möglich, dass du faktisch gesehen, mit nur 12.500€ zwei GmbH mithilfe der Holding-Struktur gründest (weitere Gründungskosten außen vor).

Bedenke hier aber, dass dann kein Geld mehr in deiner Holding wäre, sie also abgewickelt werden müsste. Hier kannst du aber einfach ein höheres Stammkapital wählen, einen Kredit in die Holding geben oder das untergliederte Unternehmen erstmal als UG gründen, um Kosten zu sparen.

5. Was ist mit den Behörden wie Handelsregister und Gewerbeamt?

Die Veröffentlichung im Handelsregister übernimmt der Notar. Beim Gewerbeamt musst du deine Holding nicht immer anmelden. Wenn deine Holding nicht aktiv am Geschäft teilnimmt, so zum Beispiel bei der Finanz-Holding, ist sie unter Umständen kein Gewerbe. Dies solltest du im Vorhinein kurz mit deinem Steuerberater besprechen, da dein örtliches Gewerbeamt erstmal eine Anmeldung fordern wird.

Wie bei jeder anderen Kapitalgesellschaft musst du auch für deine Holding Handelskammer-Beiträge bezahlen und dich beim Transparenzregister anmelden. Auch bekommt deine Holding und deine Tochterfirma jeweils eine eigene Steuernummer vom Finanzamt, hier ist es notwendig.

6. Was ist mit der Geschäftsführung der Holding?

Da eine Kapitalgesellschaft nicht selbst handeln kann, benötigt sie einen Geschäftsführer. Dies muss – nicht wie bei der Gesellschafterstellung – zwingend eine natürliche Person sein. Hier kannst du natürlich für beide Unternehmen die Geschäftsführung übernehmen.

Zusammenfassung & Fazit

Eine Zusammenfassung und unsere Meinung zur Holding-Gründung findest du hier.

5. Juni 2022 0 comment
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Unternehmer Selbständig Startup
Gründen

Was ist ein Musterprotokoll?

by Timm Westmark 25. Mai 2022
Was ist ein Musterprotokoll?

Bei der Gründung einer GmbH oder UG ist das Musterprotokoll eine Alternative zum Gesellschaftsvertrag, auch als Satzung bekannt.

In diesem Beitrag erfährst du, was ein Musterprotokoll überhaupt ist, welche Vorteile und Nachteile dieses birgt und ob du bei deiner Gründung auf ein Musterprotokoll zurückgreifen solltest.

1. Musterprotokoll - Definition

Ein Musterprotokoll ist eine vereinfachte Form des Gesellschaftsvertrags (Satzung). Sinn des Musterprotokolls ist es, die Gründung einer GmbH oder UG zu vereinfachen und zu standardisieren. Durch den geringeren Gründungsaufwand sind beispielsweise die Kosten des Notars niedriger, als wenn ein klassischer Gesellschaftsvertrag aufgesetzt wird.

2. Was ist ein Musterprotokoll?

Wenn du eine Kapitalgesellschaft, also eine GmbH oder eine UG, gründest, müssen ein paar Regularien und Schritte eingehalten werden. Ein solcher Schritt liegt in der Anfertigung eines Gründungsdokuments. In diesem sind alle wichtigen und grundlegenden Informationen zur Gründung deines Unternehmens enthalten. In diesem Dokument stehen aber auch weitere Vereinbarungen, auch über die Gesellschafter sowie die zugrunde liegenden Rechte und Pflichten, an die alle gebunden sind.

Dieser Gründungsprozess war bis zum Jahr 2008 ausschließlich durch das Vereinbaren und Aufsetzen eines Gesellschafsvertrags möglich, der bei einem Notar beglaubigt wird. Weitere Infos dazu, liest du hier. Seit 2008 besteht nun jedoch die Möglichkeit, den Gründungsprozess zu beschleunigen und den „Papierkram“ durch das Nutzen des Musterprotokolls zu vereinfachen. Das Musterprotokoll muss aufgrund der Standardisierung also nicht erst individuell angepasst werden. Es enthält unter anderem eine Gesellschafterliste sowie die Bestellung des Geschäftsführers.

Ein Musterprotokoll ist nachfolgendem Schema aufgebaut:

  1. Firmenname und Sitz
  2. Gegenstand des Unternehmens
  3. Stammkapital
  4. Geschäftsführer
  5. Kosten Gründung
  6. Ausfertigung Musterprotokoll
  7. Hinweise Notar

Hierbei gilt es allerdings zu beachten, dass nach dem Musterprotokoll nur ein Geschäftsführer sowie maximal drei Gesellschafter, also Anteilseigner, bestimmt werden können. Der Geschäftsführer ist demnach alleinvertretungsberechtigt und wird vom Verbot des unzulässigen Insichgeschäfts nach § 181 BGB befreit. Wird sich für eine Gründung mit zwei Geschäftsführern oder mehreren Gesellschaftern entschieden, so kann das Musterprotokoll nicht herangezogen werden und der Gesellschaftsvertrag tritt an seine ursprüngliche Stelle.

Übrigens: Es ist auch möglich – und üblich – das Musterprotokoll später durch eine Satzung auszutauschen. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn ein neuer Geschäftsführer hinzukommt oder es zu Konflikten im Innenverhältnis kommt, die durch die gesetzlichen Bestimmungen allein nicht gelöst werden können.

3. Welche Vorteile hat das Musterprotokoll?

Die Vorteile eines Musterprotokolls liegen vor allem in der Geld- und Zeitersparnis. Das Protokoll kann aufgrund der Standardisierung einfach ausgefüllt und durch einen Notat beglaubigt werden. Für diesen bedeutet das (deutlich) weniger Aufwand als die Erstellung eines vollumfänglichen, individuellen Gesellschaftsvertrags nebst juristischer Beratung, was in einer minder hohen Rechnung resultiert.  Bei Nutzung eines Musterprotokolls liegen die Kosten im Schnitt bei circa 300€.

4. Welche Nachteile hat das Musterprotokoll?

Die Nachteile eines Musterprotokolls liegen hauptsächlich in der Ausführung sowie der ausgeschlossenen Individualisierung. Das Musterprotokoll kann, wie bereits festgestellt, nicht einzelfallabhängig angepasst werden, es lässt sich also nicht auf die persönlichen Bedürfnisse der Fima oder der Gründer zuschneiden, sondern richtet sich nach den Grundsätzen des GmbH-Gesetzes. Sollen beispielsweise spezifische Vereinbarungen zwischen dir und weiteren Gesellschaftern getroffen werden, so können diese nicht in das Musterprotokoll aufgenommen werden. Außerdem kann die Beschränkung auf nur einen Geschäftsführer und drei Gesellschafter auf lange Sicht einengend wirken.

5. Unsere Empfehlung zum Musterprotokoll

Die Standardvorlage des Musterprotokolls schließt eine individuelle Anpassung, die zu dir und deinem Unternehmen passt, aus. Dies mag dir aktuell vielleicht nicht wichtig vorkommen, da womöglich „klein“ gestartet werden soll, allerdings kann dies in Zukunft ein Problem werden. Nämlich dann, wenn du weitere Investoren oder einen zweiten Geschäftsführer in dein Unternehmen holen willst oder beliebige Anpassungen am derzeitigen Modell durchführen möchtest, die nicht Teil eines Musterprotokolls sind.
Wir empfehlen dir daher nur dann auf das Musterprotokoll zurückzugreifen, wenn du deine Firma auch langfristig allein führen möchtest und die Zusammenarbeit mit weiteren Gesellschaftern und Geschäftspartnern grundsätzlich ausschließt. Der Knackpunkt: Sich dessen von Anfang an absolut sicher zu sein, ist schwierig und schneidet dir im schlimmsten Fall Möglichkeiten ab, die sich dir im Laufe der Zeit eröffnen. Allerdings hast du bei Änderungswünschen weiterhin die Option, mit Beschlüssen zu arbeiten. In solchen Fällen brauchst du nicht zwangsläufig eine Satzungsänderung. Dies gibt dir einen Teil der Freiheit zurück.

Wenn du dich nicht mit dem geschilderten Fall identifizierst, also nicht bereits zur Gründung das Hinzunehmen eines weiteren Geschäftsführers oder weiterer Gesellschafter ausschließen kannst, so empfehlen wir dir, gleich zur Gründung des Unternehmens einen Gesellschaftsvertrag aufzusetzen. So bleiben dir viele Möglichkeiten auch zu einem späteren Zeitpunkt offen und du hast die freie Entscheidung, bei Bedarf nachzujustieren. Ja, anfangs wird dich der Gesellschaftsvertrag mehr Geld kosten. Allerdings ist der Kostenunterschied zwischen dem Musterprotokoll und dem Gesellschaftsvertrag unserer Meinung nach durchaus vertretbar. Die meisten Notare arbeiten auch bei einem Gesellschaftsvertrag mit einer Vorlage, die an deine Ansprüche und Wünsche angepasst wird. Daher ist die Erstellung recht zügig erledigt und kostet dich schlussendlich circa 700€. Sicher dir daher lieber von Anfang an mehr Freiraum, um dich später flexibel dem Verlauf des Unternehmens anpassen zu können.

25. Mai 2022 0 comment
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Firma gründen Unternehmen
Gründen

Wie gründe ich eine Firma?

by Timm Westmark 23. Mai 2022
Wie gründe ich eine Firma?

Was heißt es, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Für uns ebnete die Gründung unserer Firma den Weg zur finanziellen und persönlichen Freiheit. Damit der Traum der Gründung für dich kein abstrakter Wunsch mehr bleibt, sondern zum konkreten Plan wird, solltest du folgende Punkte beachten:

1. Die passende Idee

Bevor es an die Firmengründung geht, brauchst du die richtige Idee.

Bestimmt fallen dir bereits viele verschiedene Geschäftsmodelle oder Produkte ein, dennoch müssen diese auf ihre Tauglichkeit geprüft werden. Lässt sich deine Idee mit dem vorhandenen Wissen und den Ressourcen überhaupt umsetzen? Wer ist deine Zielgruppe, ist der Standort passend? Mit diesen und mehr Fragen solltest du dich intensiv auseinandersetzen, bevor du die endgültige Wahl triffst.

Unser Tipp: Du hast eine Idee, von der du überzeugt bist. Versuche nun, einem Familienmitglied oder einem Freund – der ehrliches Feedback gibt – diese Idee in nur wenigen Sätzen verständlich zu erklären und die Frage zu beantworten, weshalb gerade DU das richtige Produkt anbietest, was dieses so einzigartig macht und worin dein Erfolgsrezept liegt. Bekommst du das hin, hast du meist eine richtig gute Idee gefunden.

2. Die Wahl der richtigen Firmenstruktur

Welche Struktur zu deinem Vorhaben passt, sollte wohl überlegt sein. Analysiere zunächst deine persönliche Situation und deine finanziellen Möglichkeiten. Soll die Gründung der Firma deine hauptberufliche Tätigkeit ersetzen oder neben dem Beruf laufen? Eignet sich ein Einzelunternehmen, eine Personengesellschaft oder eine Kapitalgesellschaft am besten für dich?

Jede Unternehmensform bietet ihre eigenen Vor- und Nachteile. Diese richten sich immer nach deinem unternehmerischen Ziel und deinen Vorstellungen.

Bist du noch unsicher, für welche Firmenstruktur du dich entscheiden sollst? Dann wirf gerne einen Blick auf unseren Artikel „Die richtige Unternehmensform finden“.

3. Der Name

„Firma“ wird umgangssprachlich mit dem Unternehmen an sich gleichgesetzt. Tatsächlich ist der Name des Unternehmens die Firma. Bei der Wahl des Namens ist Kreativität und Kundenorientierung geboten: Er sollte bestenfalls etwas über dich, dein Produkt oder den Mehrwert des Produkts zum Ausdruck bringen.

Hast du dich für einen Namen entschieden, solltest du unbedingt die Namens- und Markenrechte abklären und bei Bedarf schützen lassen.

4. Gegebenenfalls Gang zum Notar

Entscheidest du dich für die Gründung einer Kapitalgesellschaft, so benötigst du einen Notar, der die Beurkundung vornimmt. Dank des Internets gestaltet sich die Suche nicht allzu kompliziert. Du kannst darauf achten, einen Notar zu wählen, der sich auf Existenz- und Unternehmensgründungen spezialisiert hat.

In der Regel verfügen alle Notare über Standartvorlagen und können dich umfassend zu Einzelentscheidungen und bei aufkommenden Fragen beraten. Die Kosten einer UG- oder GmbH-Gründung belaufen sich auf circa 700-800€. Hängt die Entscheidung zwischen einer UG oder GmbH, empfehlen wir dir diesen Artikel zu lesen: „Unterschied UG vs. GmbH„

5. Anmeldung Gewebeamt, Elster und Transparenzregister

Nun zum bürokratischen Part. Nach der Unternehmensgründung musst du dich mit einigen Ämtern und Behörden in Verbindung setzen und mit deiner Firma dort vorstellig werden. Bei fast allen Gründungen, ausgenommen von Holdings, muss ein Gewerbe angemeldet werden. Mittlerweile kannst du dies bei der zuständigen Gemeinde bequem über das Internet machen.

Die eigene Steuernummer beantragst du bei deinem Finanzamt, auch das ist digital über das Portal ELSTER möglich.

Ebenfalls müssen sich alle juristischen Personen in das Transparenzregister eintragen. Wie dies geht und warum es verpflichtend ist, erfährst du hier: „Link folgt„

6. Konto

Es geht an´s Eingemachte. Sobald du den Notartermin als GmbH oder die Gewerbeanmeldung als Einzelunternehmer vorgenommen hast, steht die Einrichtung eines Geschäftskontos an.

Hast du eine GmbH oder UG gegründet, so muss nun die Einzahlung der Stammeinlage erfolgen. Als Einzelunternehmer empfehlen wir dir, ein Zweitkonto einzurichten. So fällt dir die Trennung zwischen persönlichen und betrieblichen Ausgaben einfacher.

7. Versicherungen

Wenn einmal etwas schiefgehen sollte, dann ist eine gute Versicherung nicht nur im Privatleben enorm wichtig. Bevor du also tatsächlich mit deinem Unternehmen aktiv wirst, solltest du dich unbedingt passend versichern lassen.

Wir können dir die Versicherung bei Hiscox empfehlen. Diese bietet neben der Versicherungsleistung auch Schulungen im Online und Marketing Bereich an.

8. Bilanzen und Steuerberater

Gründer wissen, dass die Steuererklärung kommt und man hierauf gut vorbereitet sein muss, denn mit dem Finanzamt ist nicht zu spaßen und ein kompetenter Steuerberater nicht zu unterschätzen. Als UG oder GmbH bist du ohnehin auf die Unterstützung des Steuerberaters angewiesen und hierzu verpflichtet, wenn es um die Erstellung deiner Eröffnungs- und Jahresbilanz geht.

Unser Tipp: Ein Erstgespräch bei einem Steuerberater kann in manchen Fällen bereits vor der eigentlichen Gründung sinnvoll sein. Nutze dessen Kompetenz und Erfahrung und erkläre ihm deine finanzielle Situation sowie deine unternehmerischen Ziele. Er kann dir auch bei der Wahl der richtigen Unternehmensform beratend zur Seite stehen.

Setze dich früh mit dem Thema Steuern, Buchen etc. auseinander, dies spart Zeit und unnötige Kosten beim Steuerberater.

9. Marketing

Du kannst eine noch so erfolgsversprechende Idee haben, ohne das richtige Marketing wird nur leider niemand von ihr hören.

Die Präsentation deines Produkts, deiner Marke, deiner Leistung ist essenziell für den Erfolg. Eine eigene Website ist ein Muss, sollte aber nicht die einzige Marketing-Maßnahme sein. Ob Print (Flyer und co.) oder die Vermarktung über Social Media, wichtig ist, dass du einen Weg findest, deine Zielgruppe effektiv zu erreichen und zu deinem Produkt zu führen. Wir unterstützen dich mit der Gipfelstürmer Marketing Agentur beim Thema Marketing. Mit dem „Gründerpaket“ kannst du bereits mit kleinem Budget deine eigene, professionelle Website erstellen lassen. 

10. CRM: Aufträge und Kunden verwalten

Im aktiven Vertrieb kann auf eine geeignete Vertriebssoftware nicht verzichtet werden: Mit ihr kannst du Kundendaten und -anfragen effektiv und ohne großen Aufwand einfach verwalten und behältst so stets den Überblick. Wir können dir Pipedrive empfehlen, da es sich hierbei um eine intuitive, einfache Software handelt, die mit einem Einstiegspaket für 15€ vergleichsweise erschwinglich ist.

11. Buchhaltung

Dir als Gewerbetreibenden obliegt die Pflicht zur Buchführung. Lege dir daher bereits zu Beginn deiner unternehmerischen Tätigkeit ein passendes Buchhaltungssystem zu, mit welchem du auch Angebote oder Rechnungen verschicken kannst. Unsere Empfehlung: SevDesk. Die selbsterklärende Bedienungsfläche verfügt über viele Tutorials und bietet eine Menge Infos zum Thema Buchhaltung an.

12. Nimm dir Zeit!

Die Gründung eines Unternehmens erscheint dir vielleicht als riesiger Berg an Aufgaben, Problemen und Herausforderungen, von denen du nicht weißt, wie du sie bewältigen sollst. Lass dich bitte nicht entmutigen, jeder Gründer stand an genau diesem Punkt und ist an diesen Hürden gewachsen. Denk dran, dass Rom schließlich auch nicht an einem Tag erschaffen wurde. Plane dir also genügend Zeit für die Firmengründung ein und plane so viel wie möglich vor. Gehe die einzelnen Punkte, die du erledigen musst, Schritt für Schritt an. Indem du die Aufgaben nicht überstürzt zu lösen versuchst, minimierst du das Risiko, schnell ausgebrannt und überfordert zu sein. Teile den Berg also in kleine Hügel und einzelne Steine auf und du wirst merken, wie viel einfacher diese zu „verdauen“ sind. Auch wir haben über ein halbes Jahr für die Firmengründung gebraucht und können nun sagen, dass dies die einzig richtige Entscheidung für uns war. Also: Lass dir Zeit und genieße den Prozess!

23. Mai 2022 0 comment
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UG GmbH gründen Unternehmen
Unternehmensformen

Unterschied UG vs. GmbH

by Timm Westmark 23. Mai 2022
Welche Form passt zu meinem Unternehmen - UG oder GmbH?

Der erste Schritt ist getan und du hast dich dazu entschieden, eine Kapitalgesellschaft zu gründen. Nun stehst du vor der Frage, welche Art es werden soll: UG oder GmbH?

Die Wahl der passenden Organisation und Struktur deines Unternehmens ist eine wichtige Entscheidung, bei der wir dir helfen wollen. Worauf solltest du bei welcher Unternehmensform achten? Welche Risiken, Vorteile sowie Nachteile bergen UG und GmbH?

Inhaltsverzeichnis:
  • Was ist der Unterschied zwischen der UG und der GmbH?
  • Gründung einer GmbH
  • Gründung einer UG
  • Vorteile und Nachteile auf einen Blick
  • Unsere Meinung zu UG vs. GmbH

Was ist der Unterschied zwischen der UG und der GmbH?

Zunächst ein Blick auf die Grundstruktur beider Gesellschaftsarten. Sowohl bei der UG (haftungsbeschränkt) wie bei der GmbH handelt es sich um Kapitalgesellschaften. Diese unterscheiden sich lediglich bei der Einzahlung des Stammkapitals. Dieses Beträgt bei der GmbH mindestens 25.000 Euro und darf nicht unterschritten werden. Eine UG kann hingegen theoretisch bereits mit einem Euro gegründet werden. Daher wird sie auch liebevoll „1-Euro-GmbH“ genannt.

Gründung einer GmbH

Die am häufigsten gewählte Rechtsform in Deutschland ist die „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ – kurz GmbH. Sie ist eine und ist eine sog. juristische Person. Die GmbH hat den Vorteil, dass du als Gesellschafter grundsätzlich nicht mit deinem Privatvermögen zur Haftung herangezogen wirst, sondern nur mit dem Vermögen haftest, dass du in die GmbH eingebracht hast. An dieser Stelle werden die oben genannten 25.000 Euro wichtig: Aufgrund der Haftungsbeschränkung ist das Aufbringen des Stammkapitals vorgesehen, welches als Sicherheit dient. Der Betrag muss jedoch nicht auf einmal geleistet werden, die Zahlung der Hälfte des Stammkapitals, also 12.500 Euro reicht zur Gründung aus. Die GmbH wird im Handelsregister geführt, der Gründungsprozess findet also bei einem Notar statt.

Gründung einer UG

Die Unternehmergesellschaft (UG) ist keine eigene Rechtsform, sondern vielmehr eine Unterform der GmbH, weshalb sie auch als Mini-GmbH bezeichnet wird. Ziel der UG (haftungsbeschränkt) ist es, dir das Gründen einer Kapitalgesellschaft auch mit geringerem Kapital zu ermöglichen. In der Praxis liegt der Vorteil darin, dass du eine UG grundsätzlich bereits mit 1 Euro gründen kannst und somit die weitaus höheren Stammeinlagen, wie etwa bei der GmbH, umgehst. Auch zur Gründung einer UG braucht es einen (oder mehrere) Termine bei einem Notar. Allerdings kann hier auf eine Satzung verzichtet werden, stattdessen kann ein Musterprotokoll angefertigt werden. Dies ist aufgrund der Standardisierung zwar wesentlich günstiger, aber auch hier schleichen sich einige Nachteile ein. Schau hier gern mal in unserem Beitrag zum Musterprotokoll nach.
Die Vorteile und Nachteile beider Unternehmensarten auf einen Blick

Vorteile der UG der gegenüber GmbH:

  • Die Gründungskosten! Bereits mit wenig Kapital ist es dir möglich, eine eigene Firma zu gründen. Du benötigst kein Startkapital von mindestens 12.500€ wie für die Gründung einer GmbH. Du sparst also Kosten und kannst schneller loslegen.
  • Nutzt du das Musterprotokoll, anstatt eine Satzung anfertigen zu lassen, so sparst du auch bei den Notarkosten.
  • Du haftest, wie bei der GmbH nur mit dem Kapital der Firma und nicht mit deinem privaten Geld.

Nachteile der UG gegenüber der GmbH:

  • Die UG wird zwangsläufig irgendwann zu einer GmbH umgewandelt werden. Denn genau das ist die Grundidee hinter einer UG. Ein viertel des jährlichen Gewinns darf nicht ausgeschüttet werden, sondern muss als Rücklage einbehalten und angespart werden. Ist der Betrag von 25.000€ erreicht, so kann die UG (haftungsbeschränkt) anschließend in eine GmbH umgewandelt werden.
  • Während die UG anfangs den Anschein der günstigeren Alternative macht, verlagern sich die Kosten lediglich auf einen späteren Zeitpunkt, vor allem, wenn die Umwandlung der UG zu einer GmbH ansteht.
  • Zwar senkt ein Musterprotokoll die Notarkosten beträchtlich, die Änderung dessen wird jedoch umso teurer. Um im Nachhinein hier nicht extra zahlen zu müssen, sollte von Anfang an eine Satzung angefertigt werden.
  • Ja, eine Gründung mit einem fast symbolischen Betrag von 1€ ist möglich, allerdings sollte das Stammkapital der UG dennoch höher sein. Betrachtet man allein die Notar- sowie weitere Anschaffungskosten können diese in der Summe schnell in den Bereich mehrerer hundert oder tausend Euro steigen und als Konsequenz zur Insolvenz der UG führen. Daher empfehlen wir eine Stammeinlage von mindestens 2.500 €.
  • Versetzt man sich in die Position von Außenstehenden, so weckt die Wahl der UG zunächst den Anschein, dass du dir die Gründung einer GmbH schlichtweg nicht leisten kannst. Ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht, kann dein Gegenüber nicht wissen. Diese Tatsache kann vor allem dann problematisch werden, wenn es um die zukünftige Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder die Aufnahme von Krediten geht. Für die Bank ist die Vergabe eines Kredits bei geringerem Eigenkapitel deutlich riskanter. „Image“-Probleme hat die GmbH hingegen keine.

Du siehst also, dass beide Kapitalgesellschaftsformen ihre Vor- und Nachteile haben und die Entscheidung individuell getroffen und gut durchdacht sein muss. Hier noch eine kurze Zusammenfassung:

UG vs. GmbH in 3 Sätzen:

Das Haftungsrisiko sieht auf beiden Seiten ähnlich vorteilhaft für dein privates Vermögen aus. Der organisatorische und finanzielle Aufwand der Gründung ist bei der Wahl der UG wesentlich geringer, dennoch müssen beide Kapitalgesellschaftsformen bei einem Notar beurkundet werden. Das Ziel der UG ist die spätere Umwandlung zu einer GmbH, das solltest du hinsichtlich der Kosten besonders im Blick haben.

Unsere Meinung zu UG vs. GmbH

Wir standen bei Gründung unseres Unternehmens selbst vor der Frage, für welche Gesellschaftsform wir uns entscheiden sollten. Nach reichlichem Hin- und Herüberlegen wurde für uns ersichtlich, dass die UG mehr Nach- als Vorteile mit sich bringt, obwohl sie anfangs durchaus verlockend wirkt. Die Kosten fallen zunächst gering aus, der Schwelle zur Gründung, dem Start in die Selbstständigkeit, ist entsprechend niedrig. Doch spätestens mit der Umfirmierung der UG zu einer GmbH steigen die Kosten auf das selbe Niveau an, wenn gar sie diese nicht sogar übersteigen. Achte also auch bei der Gründung einer UG darauf, dass du über genügend finanzielle Mittel und Rücklagen verfügst. Die symbolische 1€ Einzahlung reicht hier nämlich bei Weitem nicht aus. Daher war uns relativ schnell klar, dass wir uns von Anfang an für die Gründung einer GmbH entscheiden werden.

23. Mai 2022 0 comment
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GründenUnternehmensformen

Was ist eine Holding?

by Timm Westmark 16. Mai 2022
Was ist eine Holding?

In diesem Artikel beantworten wir dir alle wichtigen Fragen zum Thema Holding. Was ist eine Holding, wieviel kostet sie, wie setzt sie sich zusammen und welche Vorteile und Nachteile bringt sie mit sich? Außerdem geben wir dir einen Einblick in unsere eigenen Erfahrungen und erklären, wie wir selbst unsere Holdingstruktur aufgebaut haben.

Inhaltsverzeichnis:

  • Definition
  • Aufbau einer Holding
  • Holding gründen
  • Kosten Holding gründen
  • Beispiel einer Holding-Struktur
  • Vorteile einer Holding
  • Nachteile einer Holding
  • Zusammenfassung

Was ist eine Holding? - Definition

Eine Holding ist in der Regel eine nicht selbst operierende GmbH. Die Aufgabe der Holding ist vielmehr das Halten und Verwalten von Beteiligungen an anderen Unternehmen (Tochterfirmen).

Der Zweck liegt meistens darin, mehrere Geschäftsbereiche zu organisieren: Die Tochterunternehmen können eigenständig handeln, werden aber dennoch aus einer „Zentrale“ verwaltet. Die Vorteile der Holding liegen hierbei vor allem in der günstigen Versteuerung von Gewinnen aus den Tochterunternehmen, denn 95% eben dieser Gewinne werden nicht versteuert, wodurch das Geld für weitere Projekte neu verwendet werden kann.

Holdings sind keine eigene Rechtsform, sondern bezeichnen die Organisationsstruktur mehrerer Unternehmen mit mindestens zwei Ebenen. Die Holding besteht aus mindestens zwei Firmen: Einer Mutter- und einer Tochterfirma. Spricht man von einer „Holding“, so meint man genau diese Holding-Struktur. Beide Firmen sind in der Regel eine GmbH oder UG. Die Mutterfirma, als welche die Holding fungiert, hält Beteiligungen an der Tochterfirma und wird selbst nicht operativ. Das bedeutet, dass die Holding selbst kein produzierendes Gewerbe ausführt und daher in der Regel auch keine Gewerbeanmeldung benötigt. Der Begriff „Holding“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „to hold“, also „halten“ oder „haltend“.

Aufbau einer Holding

Die Holding ist als Kapitalgesellschaft strukturiert und wird wie jede andere GmbH bzw. UG behandelt, weshalb sie sich von dieser im Aufbau auch nicht unterscheidet. Es wird mindestens ein Geschäftsführer benötigt, für die Jahresabschlüsse brauch es einen Steuerberater und die Gründung einer Holding muss durch einen Notar erfolgen.

Gründung einer Holding

Kommen wir nun zu den ersten Schritten in der Praxis. Zuerst solltest du immer die Muttergesellschaft, also die Holding selbst, gründen. Hier bist du in aller Regel der Inhaber und Geschäftsführer.

Im nächsten Schritt wird die eigentlich operativ handelnde Firma gegründet, die Tochtergesellschaft. Hier bist nicht du selbst Inhaber der Firma, sondern die Holding. Welchen Anteil du an der Tochterfirma hältst, hängt immer von der Anzahl weiterer Firmen oder Personen ab, die an dem Tochterunternehmen beteiligt sind.

Wieviel kostet es, eine Holding zu gründen?

Die Kosten für die Gründung einer Holding entsprechen den Kosten, die bei einer GmbH bzw. UG auf dich zukommen. Die Gründung erfolgt durch einen Notar, daher belaufen sich die Beurkundungskosten bei einer GmbH auf ca. 600€. Hinzu kommt die Anmeldung beim Handelsregister, für die nochmals ca. 100€ fällig werden.

Ein weiterer Posten ist die Stammeinlage, die bei einer GmbH aus mindestens 50% des Stammkapitals besteht. In Zahlen bedeutet dies, dass du mindestens 12.500€ auf das Konto der Holding einzahlen musst. Nicht zu unterschätzen ist auch der zeitliche Aspekt: Das Gründen zweier Firmen nacheinander bedeutet Aufwand und ist ziemlich zeitintensiv.

Die Tochterfirma wird durch die Holding gegründet, daher muss letztere auch die Stammeinlage für das Tochterunternehmen einzahlen. Hier richten sich die Kosten danach, ob die Tochterfirma als UG oder GmbH gegründet werden soll. Es kann durchaus sinnvoll sein, sich für die Form der UG zu entscheiden, da in diesem Fall die Stammeinlage deutlich geringer ausfällt. Mehr über den Vergleich von GmbH und UG sowie deren Vor- und Nachteile findest du in diesem Artikel.

Neben den Gründungskosten kommen auch jährliche Ausgaben hinzu. Die Kosten für den Steuerberater sind von dessen Stundensatz und der Größe deines Unternehmens abhängig. Wichtige Posten ergeben sich beispielsweise durch die Eröffnungsbilanz oder den Jahresabschluss. Weitere Informationen über die Kosten der GmbH findest du hier.

Haftungsfrage in einer Holding-Struktur

Tritt ein Haftungsfall bei der Tochterfirma ein, so sind die hieraus entstehenden Haftungsansprüche grundsätzlich auf das Tochterunternehmen beschränkt.

Wie es so oft bei Gesetzen ist, gibt es auch hier eine Ausnahme: Die sogenannte Durchgriffshaftung auf die Muttergesellschaft kommt dann in Frage, wenn Rechtsverstöße vorliegen. Für solche Schadensansprüche muss dann die Mutterfirma, also die Holding, geradestehen.

Unsere Holding-Gründung

Die Gründung einer Holdingstruktur kann für viele Unternehmer zunächst abschreckend wirken – vor allem für Junggründer.

Das ist schade, denn es kann durchaus sinnvoll sein, bereits von Anfang an mit dem Holdingmodell zu verfahren. Auch wir haben uns für das Holdingsystem entschieden und zeigen dir anhand des folgenden Beispiels, wie wir es gemacht haben.

Die Gipfelstürmer Agentur GmbH wurde im August 2021 von uns bzw. unseren Holdings gegründet, als unser erstes gemeinsames Unternehmen innerhalb der Holding-Struktur. Wir waren uns damals schon sicher, dass es nicht bei der einen Firma bleiben sollte, daher haben wir uns mit den Vorteilen einer Holding auseinandergesetzt und dazu entscheiden, genau diese Struktur auf unser Unternehmen anzuwenden.

Du siehst anhand der Skizze, dass wir beide, also Timm und Christopher, jeweils eine Holding gegründet haben. Hier sind wir jeweils zu 100% Gesellschafter und Geschäftsführer.

Diese beiden Holdings sind nun mit einem jeweiligen Anteil von 50% an der Gipfelstürmer Agentur GmbH beteiligt. Diese ist die operativ tätige Firma und somit ein Tochterunternehmen unserer Holdings.

Gewinne, welche in der Gipfelstürmer Agentur GmbH erwirtschaftet werden, fließen dann zu gleichen Teilen in unsere Holdings.

Wir beide, Timm und Christopher, haben außerdem die Möglichkeit, weitere Firmen über die Holding zu gründen.

Vorteile einer Holding:

Das Konzept der Holding ist also gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick scheint.

Welche Vorteile bietet die Wahl einer Holding?

  • Steuerliche Vorteile: Ein wesentlicher Vorteil der Holding betrifft die steuerlichen Aspekte. Denn die Gewinne der Tochterunternehmen werden an die Holding ausgezahlt, wobei 95% dieser Gewinne steuerfrei sind. Versteuert werden also nur 5%.
  • Das Geld arbeitet weiter: Wie festgestellt fließen die Gewinne an die Holding zurück, du kannst mit diesem Geld also weiterarbeiten. Die Gewinne der Tochterfirma können für Kapitalanlagen genutzt und neue Firmenprojekte wie bspw. das Gründen einer Immobilienfirma schneller realisiert werden.
  • Risikominimierung: Die Holding bietet dir die Möglichkeit, dein persönliches Risiko erheblich zu vermindern. Meldet die Tochterfirma etwa ihren Konkurs an, so bist nicht du persönlich, sondern die Holding als Eigentümer eingetragen.
  • Einfacher Exit: Die Wahl einer Holdingstruktur kann besonders für Unternehmen, die Ihre Firma von Vornherein auf den Verkauf ausrichten, attraktiv sein. Dies trifft vor allem auf Start-Ups zu. Denn auch bei dem Verkauf des Unternehmens werden nur 5 % versteuert. Gerade bei hohen Verkaufssummen kann dies einen enormen steuerlichen Vorteil bedeuten.
Nachteile einer Holding:
  • Kosten: Die anfänglichen Kosten der Holding sind ein wichtiger Aspekt. Wer eine Holding – und damit zwei Firmen auf einmal – gründet, muss mit der doppelten finanziellen Belastung rechnen und diese Kosten einplanen.
  • Mindestbeteiligung: Um die Steuervorteile, die den Gewinn der Tochterfirma betreffen, wirklich nutzen zu können, muss deine Holding mindestens 15% der Anteile des Tochterunternehmens halten. Probleme können sich hier dann ergeben, wenn du in eine bereits bestehende Firma investieren willst, die 15% jedoch nicht erwerben kannst
  • Vorlaufzeit: Bis sich das Holdingsystem tatsächlich für dich lohnt, brauch es Zeit. Der Gründungsprozess ist leider nicht binnen weniger Tage erledigt, ebenso musst du auf die ersten Gewinne der Tochterfirma warten. Denn erst, wenn diese ausgeschüttet werden, kommt das Geld auch bei deiner Holding an.
  • Verpflichtungen: Die Auflösung einer GmbH ist ebenso zeit- und kostenintensiv wie ihre Gründung. Und diese sollte in keinem Fall ein Schnellschuss sein: Das Gründen einer GmbH, geschweige denn zweier Firmen, sollte gut überlegt sein. Sei dir deiner Entscheidung bewusst und wäge die Vor- und Nachteile mit Blick auf deinen Zukunfts-Plan sorgfältig ab.

Welche Fehler du bei der Unternehmensgründung vermeiden kannst und worauf du unbedingt achten solltest, liest du in unserem Beitrag „Wie gründe ich eine Firma“.

Zusammenfassung:

Wir wissen, dass die Menge an Stoff und Informationen zunächst erschlagend wirken können. Sich genügend Gedanken vor der Gründung zu machen, wird sich aber in jedem Fall für dich lohnen.

Steuerlich bedeutet die Holding wesentliche Vorteile, die sich vor allem langfristig rechnen. Dennoch sollten die finanziellen und persönlichen Verpflichtungen nicht unterschätzt werden.

Der Gründungsprozess ist mit vielen Terminen im Notariat und beim Steuerberater verbunden, die jeweils an nicht unerhebliche hohe Kosten gebunden sind. Die Entscheidung für eine Holding ist gleichzeitig eine Entscheidung für zwei oder mehrere Firmen, deren jeweilige Formen im Vorfeld richtig gewählt werden sollten. Dennoch sollte man die langfristigen Vorteile einer Holding besonders hinsichtlich der steuerlichen Erleichterung sowie dem Potenzial, den Gewinn zu reinvestieren und hierdurch weitere Projekte zu realisieren, berücksichtigen.

Unsere Meinung zur Gründung einer Holding:

Es wurde diskutiert – lange. Und viel überlegt, debattiert und nachgedacht, bis wir uns für die Gründung einer Holding entschieden haben.

Für uns war von Beginn an klar, dass wir uns nicht unser ganzes Business-Leben auf ein Unternehmen konzentrieren wollen, sondern unser Firmennetzwerk erweitern möchten. Aufgrund dieser Überlegung wurde die schlussendliche Entscheidung für die Gründung einer Holding getroffen. Uns war auch klar, dass dies in der Praxis zunächst einen erheblichen organisatorischen und finanziellen Aufwand bedeuten würde.

Dieser stand für uns jedoch in einem vertretbaren Verhältnis zu dem zukünftigen Mehrwert und den langfristigen Vorteilen, die uns die Struktur bieten würde. Die Holding ermöglicht uns die Flexibilität, die wir brauchen, wenn wir unseren Fokus nicht nur auf ein Unternehmen richten und gleichzeitig die nötige Sicherheit, die finanzielle Belastung durch Steuerzahlungen so gering wie möglich zu halten.

16. Mai 2022 0 comment
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